BLASENENTZÜNDUNG IM ÜBERBLICK
Brennen beim Wasserlassen, Unterleibsschmerzen und ständiger Harndrang, sind die typischen Symptome einer Blasenentzündung.
Etwa 70% aller Frauen leiden mindestens einmal im Leben unter diesen Symptomen. Treten diese wesentlich öfter auf, spricht man von wiederkehrenden (rezidivierenden) Blasenentzündungen.
Auch wenn eine Blasenentzündung meist unproblematisch verläuft - der Leidensdruck und die Beschwerden sind für die Betroffenen sehr belastend. Nach überstandener Blasenentzündung bleibt zudem die Angst, dass die nächste Blasenentzündung nicht lange auf sich warten lässt.
Daher ist es den Betroffenen meistens sehr wichtig, Blasenentzündungen gezielt vorzubeugen. Eine Impfung kann dafür die passende Alternative sein.

Rezidivierende Blasenentzündungen werden definiert als:
3 Harnwegsinfekte oder mehr in 12 Monaten
2 Harnwegsinfekte oder mehr in 6 Monaten
BLASENENTZÜNDUNGEN BEHANDELN
Blasenentzündungen werden meistens durch Bakterien verursacht, daher sind Antibiotika, mit denen die Krankheitserreger abgetötet werden, bei akuten Beschwerden oftmals die erste Wahl.
Eine Langzeitbehandlung mit Antibiotika bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten wird jedoch zunehmend kritisch betrachtet. Betroffene müssen zur Vorbeugung die Antibiotika niedrig dosiert über einen langen Zeitraum (3 bis 6 Monate) einnehmen. Neben den unerwünschten Nebenwirkungen birgt die Langzeitbehandlung mit Antibiotika die Gefahr, dass Bakterien unempfindlich gegen Antibiotika werden und die Mittel nicht mehr wirken (Resistenzbildung). Hinzu kommt, dass viele Betroffene nach Absetzen der Antibiotika innerhalb kurzer Zeit wieder Blasenentzündungen erleiden.

Vorteile auf einem Blick:
Im ersten Behandlungsjahr wurde in beiden Gruppen bei Patientinnen mit unkomplizierten Harnwegsinfektionen ein Therapieerfolg von 95% erreicht. Als erfolgreich wurde die Therapie gewertet, wenn keine oder maximal eine einzige Blasenentzündung über 12 Monate auftrat.
Im zweiten Jahr zeigte sich allerdings ein deutlicher Unterschied: In der Impfgruppe war immer noch bei 88% der Teilnehmerinnen ein Therapieerfolg zu verzeichnen. In der Antibiotikagruppe lag die Erfolgsrate nur noch bei 62%.
Die Verfasser der Studie folgern aus den Ergebnissen, dass eine Impfung gegen Blasenentzündung eine schnelle, effektive und langanhaltende Möglichkeit der Prävention von wiederkehrenden Harnwegsinfekten darstellt.


SO SCHÜTZT DIE IMPFUNG
Blasenentzündungen werden meist durch Bakterien aus dem Darm wie z.B. E. Coli. ausgelöst. Die Bakterien steigen die Harnwege hinauf, siedeln sich dort an und vermehren sich. Normalweise ist das Immunsystem in der Lage, die Bakterien zurückzudrängen. Ist diese Schutzfunktion jedoch gestört, erhöht sich das Infektionsrisiko.
Genau an dieser Stelle setzt die Impfung an. Die Impfung beinhaltet ein Spektrum an abgetöteten Bakterien, welche für die meisten Harnwegsinfekte verantwortlich sind. Es handelt sich also um einen Totimpfstoff, die Erreger können sich nicht im Körper vermehren. Die Impfung trainiert das Immunsystem gegen diese Erreger, indem es nach der Impfung körpereigene Abwehrstoffe bildet. Dadurch sinkt das Risiko für weitere Harnwegsinfekte erheblich.
Die Impfung erfolgt nach einem einfachen Schema. Die Grundimmunisierung besteht aus 3 Impfungen in den Oberarm im Abstand von 1-2 Wochen. Dadurch wird ein Schutz von ca. einem Jahr erreicht. Nach diesem Jahr erfolgt eine Auffrischung mit einer einzelnen Impfdosis.
Auf Blasenentzündungen spezialisierte Fachärzte wie z.B. Urologen oder Gynäkologen klären gerne über den genauen Ablauf auf.
Gut zu wissen: Die Impfung kann auch während einer akuten Blasenentzündung begonnen werden.
Nach der Impfung reagiert der Körper auf den Impfstoff und es kann, wie bei fast allen Impfungen, zu Nebenwirkungen kommen. Meist beschränken sich diese auf lokale Impfreaktionen wie Rötung, Schwellung oder Schmerzen an der Einstichstelle. Auch grippeähnliche Symptome können vorkommen.
Auch hier ist der behandelnde Arzt der beste Ansprechpartner.
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